“Wenn jemand darauf bedacht ist, bewusste Entscheidungen zu fällen, und die Konsequenzen bedenkt, dann gewinnt er gleichsam an Willenskraft, anderes zu vermeiden. Doch wenn er sich mit Bedacht von der bewussten Entscheidung abwendet und sich Dingen zuwendet, die nicht in seiner Macht stehen, mit dem Wunsch, das zu vermeiden, was andere beeinflussen, dann wird er nervös, ängstlich und unbeständig sein.”
-Epiktet, Lehrgespräche 2.1.12
Es ist nicht von Belang, wo wir uns befinden oder was wir in unserem Leben leisten, um die Philosophie der Stoik zu leben. Deine innere Ruhe und Beständigkeit ist ein Ergebnis deiner Entscheidungen und Urteile, nicht etwas, das aus den Dingen entsteht, die dich umgeben. Wenn du versuchst, dich allem zu entziehen, dass deine Gelassenheit stören könnte – andere Menschen, Ereignisse, Stress – wird es dich verfolgen, wo auch immer du stehst und gehst.
Nehmen wir hier das Beispiel eines Wasserglases, das man in der Hand hält, trägt man es kurz, ist es leicht, nach einer Stunde fängt der Arm schon an zu schmerzen, liegt es einem den ganzen Tag in der Hand, wird der Arm taub und schwer. Genauso verhält es sich mit unseren Urteilen & Gedanken, denken wir kurz und bestimmt über ein Problem nach so ist dies keine große Sache, denken wir mehrere Stunden über das gleiche nach mag es sein, das es uns schon ablenkt und schmerzt, denken wir konstant an ein und dieselbe Sache wird sie uns lähmen und schwerfällig machen, sodass wir den Blick auf alles andere verlieren.
Wenn du jedoch die verletzlichen und zerstörerischen Urteile meidest, werden Ruhe und Gelassenheit dein steter Begleiter sein.
Artwork: Der Verletzte, Gustave Courbet